Freitag, 4. November 2016

Mein erster Halbmarathon beim Jubiläumslauf des Schlaubetal-Marathon

Am Samstag, den 15.10.2016 fand der 10. Schlaubetal-Marathon quasi vor meiner Haustür statt. Und dieser Jubiläumslauf sollte meine großes läuferisches Highlight werden, denn ich hatte mir bereits am Anfang des Jahres das Ziel gesetzt, da nun endlich meinen ersten Halbmarathon zu laufen. Alle Läufe des Schlaubetal-Marathon sind übrigens Crossläufe.


Auch Kevin hat wieder mit daran teilgenommen und hat somit seinen dritten 10km-Lauf gefinisht.
Leute war ich aufgeregt. Für mich hieß das Ziel einfach nur ankommen ohne eine feste Zielzeit. Doch nun der Reihe nach...

Freitag, 14.10.2016

Um 18:00Uhr haben wir uns mit unseren Freunden in der Inselhalle zur Nudelparty getroffen und dort unsere Startunterlagen abgeholt. Lachen mussten wir alle über die unterschiedlichen kleinen Beigaben, die sich in den Startertüten befanden, denn die Männer hatten Flaschenöffner drin, die Frauen Feuerzeuge und Kevin einen Einkaufschip. Auch unserer Finisher-Shirts haben wir da schon erhalten.


Am Abend war ich dann schon so aufgeregt, dass ich mindestens 5x meine Sachen kontrollierte, ob für den nächsten Tag auch ja alles parat ist und ich auch nichts vergesse. Laufshirt, Laufhose, Laufschuhe, Startnummernband? Alles da. Ist die Garmin aufgeladen? Stehen die Trinkflaschen parat? Ist die Tasche fertig gepackt?

Samstag, 15.10.2016

Bereits um 6:00Uhr bin ich aufgestanden und habe etwas gefrühstückt. Dabei musste ich mir förmlich dazu zwingen, denn ich bekam fast keinen Bissen runter.

Gegen 09:00 Uhr hat uns meine Mann Micha zur Inselhalle gefahrenDort haben wir uns dann unsere Zeitmesschips geholt und uns für den Lauf fertig gemacht. Vor lauter Aufregung bin ich gefühlte 100x auf die Toilette gegangen.

Ungefähr 20min vor dem Start haben mich meine Freundinnen Heike und Anissa an die Hand genommen und mir gesagt, dass sie stolz auf mich sind, dass ich den Halbmarathon laufen werde und mir dann jeder einen Glasstein als Glücksbringer in die Hand gedrückt. Diese musste ich dann auch in meine Bauchtasche legen und immer, wenn es schwer werden sollte, in die Hand nehmen. Diese Geste fand ich sehr lieb von den beiden und hat mich sehr berührt.


Anschließend haben wir uns noch bei der gemeinsamen Erwärmung durch Ilona Golm von Golm-Dynamic startklar für den Lauf gemacht. 

Quelle: East Photo Art

Danach wünschte ich Kevin noch viel Erfolg für seinen Lauf und habe mich zum Startbereich begeben. Dort setzte ich mir meine Kopfhörer auf und versuchte, mich nur auf mich selbst zu konzentrieren und meine Nervosität nicht noch größer werden zu lassen.

Um 10:00Uhr fiel endlich der Startschuss und alle Läuferinnen, Läufer und Walker wurden auf ihre Strecken geschickt. Los gings... 

Quelle: East Photo Art
Quelle: East Photo Art

Kurz vor Kilometer 2 warteten dann Micha und Sandy, um uns alle anzufeuern und anschließend zum Start-Ziel-Bereich zu fahren, wo dann später Sandy ihren Biene-Maja-Thon laufen konnte. Gleich hinter ihnen stand dann überraschend meine Freundin Sandra aus Berlin, deren Mann auch mitlief und die ich natürlich erstmal fest drücken musste, ehe es für mich weiter ging. 😄

 Video von Kilometer 2 / Danke an meinen Mann
Kevin auf den ersten Kilometern / Quelle: East Photo Art
Quelle: East Photo Art
Quelle: East Photo Art

Die ersten 4km hatten alle die gleiche Richtung. Es ging nach Diehlo bis zur Höhe des Geschäftes "3xM", wo die 10km-Läufer dann links weg auf ihrer Strecke weiterliefen. Für die Halbmarathon- und Marathonläufer ging es gerade aus weiter in den Ort bis zum Abzweig Richtung Fünfeichen. Diese Straße war für den Zeitraum des gesamten Laufevents für den Fahrzeugverkehr gesperrt, denn sie wurde mehrfach belaufen. Ungefähr bei Kilometer 5,5km ging es links weg in den Wald hinein. Dort feuerte mich meine Lauffreundin Beate kräftig an und ab ging es auf einen ca. 3,5km langen Wald- und Feldweg. Dabei trennten sich kurz nach Kilometerpunkt 7 die Strecken der Halbmarathon- und Marathonläufer. Für uns ging es da dann gleich einen erneuten Anstieg hoch, den ich wieder nur gehend absolvierte.


Nachdem wir wieder auf der Straße ankamen, ging es rechts weg zurück Richtung Diehlo, allerdings nur für ca. 1,5km. Auf diesem Teilstück hatte ich sehr mit dem starken Gegenwind zu kämpfen, der auch ganz schön frisch war und mich an den Armen frösteln lies. Zum Glück hatte ich ein langärmeliges Laufshirt angehabt und es hieß Ärmel wieder nach vorn.

Bei Kilometer 10,7 ging es wieder links weg in den Wald hinein. An der Stelle befand sich auch ein Verpflegungspunkt und ein Zeitmesspunkt.




In diesem Teil der Waldstrecke gab es dann mehrere kleine feine Anstiege und Abstiege, die  es auch auf Grund der Wurzeln insich hatten. Und dann geschah es. Ab ca. Kilometer 13 merkte ich, wie sich förmlich über die kleine Zehe des rechten Fußes ein Krampf aufbaute, der dann bis in die Wade hineinzog. Ich dachte nur "Mist, was soll das denn jetzt?", habe dann erst einmal mein Bein gedehnt und bin einige Meter gegangen. Nachdem sich der Krampf wieder gelöst hatte, bin ich langsam wieder in den Laufrhythmus übergegangen, was auch gut funktionierte. Leider kam dann bei einem Anstieg der Krampf wieder und diesmal in beiden Waden. Mir war zu heulen zumute, das durfte doch alles nicht wahr sein. Also wieder dehnen und gehen bis sich sich die Krämpfe wieder lösten. 


Hier gab´s wieder einen Verpflegungspunkt.

Blöderweise spielten meine beiden Waden dieses Spiel dann die nächsten 5km, aber aufgeben wollte ich einfach nicht. Die Gehpausen bin ich dann zügig gegangen und wenn ich wieder laufen konnte, bin ich etwas langsamer als gewohnt gelaufen.


Nachdem ich dann bei Kilometer 19,5 am Marktkauf vorbeilief, schaute Janet, eine gute Bekannte, aus ihrem Geschäft und feuerte mich kräftig an. Später hatte ich dann von ihr erfahren, dass sie die ganze Zeit die vielen Läuferinnen und Läufer am Schaufenster hatte vorbeilaufen sehen und dann irgendwann dachte, ich müsse ja nun auch bald kommen und schaute kurz zur Tür heraus. Was für ein Zufall, dass ich da dann vorbeilief. 😄 

Nun hieß es die letzten fast zwei Kilometer auf Asphalt auf der Insel auch noch bewältigen, auch wenn mir das Laufen schwerer fiel. Aber das Ziel war nicht mehr weit und das gab mir noch einmal Auftrieb. Leider musste ich auch hier nochmal kurze Gehpausen einlegen.

Aber egal was meine Beine nun mit den Wadenschmerzen auch zu mir sagten, ich konterte nur noch mit Laufen, wenn auch langsam. Denn durchs Ziel gehen war nicht drin. Und als ich dann noch im Ziel meinen Mann Micha erblickte, wußte ich, dass ich es geschafft hatte und ich sagt mir nur noch "lauf, lauf, lauf..."


Quelle: East Photo Art
Quelle: East Photo Art
 
Video von meinem Zieleinlauf

JA! JA! JA! Ich habe den Halbmarathon gefinisht und bin mit einer Zeit von 02:37:11h durchs Ziel gelaufen. Damit lag ich noch unter meiner mir insgeheim selbst gesteckten Zielzeit. Und in dem Moment, als ich durch das Ziel lief, fiel sämtliche Anspannung von mir ab und ich konnte meine Tränen nicht mehr zurückhalten. Ich war einfach überwältigt und bin Micha um den Hals gefallen.

Danach bekam ich noch meine Finishermedaille. Diese waren in diesem Jahr auch etwas ganz besonderes, denn sie wurden von den Mitarbeitern der Behindertenwerkstatt in Handarbeit hergestellt. Es gab vier verschiedene Ausführungen.

Nachdem ich dann wieder im Inneren der Inselhalle war und mir ein kleines alkoholfreies Finisherbier könnte, kam auch Kevin ganz stolz auf mich zu und zeigte mir seinen Pokal. Er hatte seinen Viertelmarathon in einer Zeit von 01:02:28h geschafft und belegte in der AK bis 15Jahre Platz 1 von 2 und in der Gesamtwertung Platz 33 von 56. Er war mit seiner Zeit nicht ganz zufrieden, denn er wollte unter 1h laufen. Aber dafür, dass er ein paar Tage zuvor im Sportunterricht blöd mit dem Fuß umgeknickt war und die Strecke mit Fußbandage lief, ist das eine tolle Leistung. 

Quelle: East Photo Art
Quelle: East Photo Art
Quelle: East Photo Art
 

Sandy berichtete mir gleich von ihrem Biene-Maja-Thon (421m), bei dem sie auch wieder viel Spaß. Und jeder von den kleinen Läuferinnen und Läufern bekam solch eine schöne Medaille.
Quelle: East Photo Art
Quelle: East Photo Art
Quelle: East Photo Art
Quelle: East Photo Art



Danach holte ich mir meine Urkunde. Und bei Blick auf die Ergebnisliste stellte ich fest, das ich in meiner AK Platz 5 von 5 und in der Gesamtwertung Platz 28 von 28 belegte. Aber insgesamt war ich von allen Halbmarathonteilnehmern nicht die Letzte gewesen, denn es kamen noch zwei Männer nach mir ins Ziel. Nach dem Duschen gönnte ich mir dann noch eine Massage der Beine bei der befreundeten Physiotherapeutin Sandra von der Physiotherapie Ziems, die wie jedes Jahr die Läuferinnen und Läufer nach den Läufen verwöhnen.


Am Abend haben wir uns dann zum Sportlerball in der Inselgaststätte getroffen, um gemeinsam den Jubiläumslauf sowie unsere eigenen gemeisterten Läufe zu feiern. Nach der Eröffungsansprache wurde erst einmal lecker gegessen und ich haben mit meinem Mann sowie meinen beiden Mädels Heike und Anissa mit Sekt angestoßen.

Anschließend gab es noch ein kleines Interview mit dem Olympiateilnehmer Hagen Pohle, der dieses Jahr in Rio bei den 20km und 50km Gehen teilgenommen hatte und hier beim Schlaubetal-Marathon den Halbmarathon der Männer gewann.



Danach ging es in den gemütlichen Teil mit Tanzmusik über und wir haben trotz schwerer Beine die Tanzbeine geschwungen. Leider spielte der DJ nach einiger Zeit dann für ca. 1h nur Musik für eine bestimmte Zielgruppe, was dann die Stimmung in unserer Ecke leider etwas dämpfte. Nachdem wir den DJ daraufhin angesprochen hatten, gabs dann doch noch für ein paar Minuten etwas tanzbare Musik, bis der Sportlerball dann kurz nach 24:00Uhr zu Ende ging und wir uns zu Fuß auf den Weg nach Hause machten. Danach bin ich nur noch todmüde ins Bett gefallen.

Sonntag, 16.10.2016

Noch immer habe ich ein ganz breites Lächeln im Gesicht, was den Muskelkater in den Beinen gut ertragen lässt. ☺ Und die Treppen konnte ich auch steigen, wenn auch nur langsam und etwas quer zum Spaß meines Mannes.... 

Mein Fazit: Auch wenn ich während des Laufes mindestens 3x vor mich hinschimpfte und "NIE WIEDER!" sagte, werde ich den Halbmarathon des Schlaubetal-Marathon im kommenden Jahr hoffentlich wieder in Angriff nehmen. Der Termin steht ja schon fest. 😆 Und vielleicht trifft man ja dann den ein oder anderen von euch. 


INFO:  
Die junge Truppe von "East Photo Art" hatte wieder viele tolle Fotos an dem Tag gemacht und der Öffentlichkeit nun kostenlos zur Verfügung gestellt. Vielen Dank! Alle Fotos könnt ihr euch hier ansehen. ☺ 
Die einfachen Streckenfotos habe ich einige Tage vor bzw. nach dem Lauf gemacht.

8 Kommentare:

  1. Dann noch einmal von ganzem (Bären)herzen Glückwunsch zum Durchhalten und zum Finish! Den ersten HM vergisst man nie ;-) Schöne Bilder, die Strecke sieht auch sehr einladend aus ... und dann noch abends Tanzen - das ist ja dann schon fast ein Duathlon!

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    1. Vielen Dank Iwan! 😄 So hab ich das noch gar nicht betrachtet mit dem Laufen und Tanzen. Ohja die Strecke ist sehr schön, wäre bestimmt auch was für dein Frauchen. 😉
      LG Dany

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  2. Glückwunsch dir zum absolut verdienten Finish! Spitze gemacht. Und wer lächelnd ins Ziel kommt hat eh alles richtig gemacht :)

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  3. Herzlichen Glückwunsch zu Deinem ersten Halbmarathon! Hast Du super gemacht! Und die Strecke sieht auch super aus! Ich würde gern einen HM mal so in der Natur laufen.
    Glückwunsch auch an Sandy und Kevin!

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    1. Vielen Dank Manu! Ja die Strecke ist einfach toll, wenn auch anspruchsvoll. Die Glückwünsche hab ich ausgerichtet. :-)

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  4. Glückwünsche an Euch drei! Der erste Halbmarathon ist ein unvergessliches Erlebnis. Du hast alles richtig gemacht, Deine Kräfte eingeteilt, die Krämpfe überwunden, gefinisht! Das gibt Schwung für weitere Projekte.
    Liebe Grüße
    Elke

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    1. Vielen Dank Elke! Ja das Finish des ersten HM zaubert mir noch immer ein Lächeln ins Gesicht. Und nächstes Jahr möchte ich wieder daran teilnehmen.

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